Sonntag, 13. Juli 2025
Ich beginne einen motivreichen Monat mit den schönsten Libellenbildern:

GROSSE KÖNIGSLIBELLE (Anax imperator), Männchen
Paarung KLEINE KÖNIGSLIBELLE (Anax parthenope), Region Mittelfranken, 13.07.2025

Paarungsrad GROSSER BLAUPFEIL (Orthetrum cancellatum). Mittelfranken, 13.07.2025
Männliche PLATTBAUCHLIBELLE (Libellula depressa), beim Luftkampf zweier Männchen ins Wasser gefallen, rappelt sich nach ein paar Schrecksekunden erfolgreich wieder auf.
Auch die BLAUGRÜNE MOSAIKJUNGFER (Aeshna cyanea) hat jetzt Flugzeit, etwas später begonnen als Anax imperator

An der BLUTROTEN HEIDELIBELLE (Sympetrum sanguineum), hier ein prächtiges Männchen, kommt man fotografisch einfach nicht vorbei ...
Von Weitem und auf den ersten Blick könnte man sie mit o.g. verwechseln: FEUERLIBELLE (Crocothemis erythraea), Männchen, vor einigen Jahrzehnten in Folge der Klimaerwärmung aus dem Mittelmeerraum eingewandert)
Mindestens ebenso apart und fein gezeichnet ist die weibliche FEUERLIBELLE. Mittelfranken, 5.07.2025

Unter den Fließwasser liebenden Arten, z.B. am Flüsschen Jagst im Hohenlohekreis, fallen im Sommer besonders die temperamentvollen Prachtlibellen auf:
GEBÄNDERTE PRACHTLIBELLE (Calopteryx splendens), Revierkämpfe der Männchen sind in den Mittagsstunden fast ständig zu beobachten.



Männchen auf Blüte des ÄHRIGEN TAUSENDBLATTS sitzend, fast wie ein Gemälde wirkend

Durch das auffallende Klappen mit den Flügeln erregen die Männchen Aufmerksamheit der Weibchen, senden aber auch Signale an die anderen Männchen am Fluss.

Es gelang mir auch, ein Paarungsrad oder Tandem der GEBÄNDERTEN PRACHTLIBELLE zu fotografieren.

Auch das viel kleinere SAPHIRAUGE oder auch POKALJUNGFER (Erythromma lindenii) wird heftig attackiert und von der Sitzwarte im Fluss vertrieben.
Als Tandem hat sich ein Paar der BLAUEN FEDERLIBELLE (Platycnemis pennipes) auf den Blütenknospen der Filz-KLETTE niedergelassen, was von besonderem ästhetischem Reiz ist.
Mehr Juli-Insekten in Kürze ...
Mittwoch, 2. Juli 2025
Die Highlights der zweiten Junihälfte waren zweifellos die Hirschkäfer im Steigerwald und die Libellen im Main-Tauber-Jagst-Gebiet "vor der Haustüre":
Ein sehr warmer Juniabend in einem alten Eichenwald im Steigerwald:



Sehr beeindruckend die übergroßen Mandibeln (Oberkiefer) diese stattlichen Hirschkäfer-Männchens
Hier sieht man die hervorragende Festhalte- und Kletterfähigkeit des Hirschkäfers als Anpassung an das Leben aun der Rinde vor allem von Eichen

Im abendlichen Gegenlicht der untergehenden Sonne wirken die rötlich-halbtransparenten Zangen des Männchens besonders eindrucksvoll. Ein wunderbares Erlebnis an diesem Juniabend.
Mit diesem Bild einer Bachstelze, die am Tauberwehr eine KLEINE ZANGENLIBELLE (Onychogomphus forcipatus) erbeutet hat, um sie zu ihren Jungen zum Nest zu bringen, soll das Thema "Libellen" eröffnet werden:
Nahaufnahme einer KLEINEN ZANGENLIBELLE, Männchen; oft sitzen sie am Boden nahe eines Fließgewässers, wie etwa der JAGST, um auf vorbeifliegende Weibchen zu warten, oder aber auftauchende Rivalen sofort heftig zu attackieren.
Männchen der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens) klappt auch in Sitzposition mit den auffälligen Flügel-Paddeln, um Weibchen bzw. Rivalen auf sich aufmerksam zu machen. Die Blautöne erscheinen immer wieder anders, da diese STRUKTURFARBEN vom Winkel des Lichteinfalls abhängig sind. Prachtvoll sind sie in jedem Falle.
Gebänderte PRACHTLIBELLEN-Männchen liefern sich vor allem in den sonnig-heißen Mittagsstunden permanent Revierkämpfe, die sich in FLÜGELKLAPPEN wie hier im Bild festgehalten, in Luftkämpfen und temperamentvollen Drohflügen äußern.
Bei passendem Licht erscheinen die Flügelränder des Männchens wie weiß umsäumt
Drohflug am Uferrand entlang, der Reviergrenze, das sich zwischen 1 bis zu 10 m weit erstrecken kann, je nach Besatzdichte.
Die Männchen dulden in ihrem Revier kaum andere Arten, in diesem Falle fliegt die Prachtlibelle eine ruhende POKALJUNGFER, auch SAPHIRAUGE (Erythromma lindenii) genannt, von oben an und versucht, sie ins Wasser zu stürzen! Kleine Dramen...
in Kürze mehr von den Libellen ...
Freitag, 20. Juni 2025
Vom 01. bis 04. Juni 2025 bestand die Gelegenheit, mithilfe zweier sehr kenntnisreicher, sehr netter lokaler Guides einige der interessantesten Eulenarten SLOWENIENS zu beobachten und zu fotografieren.
Typische dunkle Bergwälder in Slowenien, Heimat der gefundenen Eulenarten:


Ein "gewöhnlicher" Waldkauz (Strix aluco) ließ sich kurz blicken. Eher eine der kleineren Eulen hat er eine Körperlänge von 37-43 cm, die Spannweite beträgt 81-86 cm.
Der imposante Habichtskauz (Strix uralensis), gehört hinter Uhu und Bartkauz zu den großen Eulen Europas, Länge 50-59 cm, Spannweite 103-124 cm
Ganz entspannt beobachtet der Habichtskauz, hier die normalgefärbte helle Variante, unsere kleine Gruppe. Ein traumhaft schöner, sehr spezieller Vogel mit einer gewissen Magie, die er ausstrahlt.
Beachte den orangegelb gefärbten Schnabel des Habichtskauzes
Eine große Besonderheit stellt die DUNKLE MORPHE des Habichtskauzes dar. Auf das Verbreitungsgebiet bezogen soll sie nur im Verhältnis 1:10.000 vorkommen. Im südlichen Teil des Gebietes etwas häufiger als im Norden. Im NP Bayrischer Wald läuft seit vielen Jahren ein erfolgreiches Wiederansiedlungsprojekt.
Wie ein schwarzer Schatten taucht der Vogel zwischen den Bäumen auf und verschwindet ebenso schnell wieder wie gekommen.
Auf dieses Erlebnis mussten wir lange warten. Da heißt es, alle Kameraeinstellungen müssen stimmen und schnell zu reagieren...
Noch nie hatte ich die Gelegenheit, Europas kleinste Eule, den SPERLINGSKAUZ (Glaucidium passerinum) zu beobachten, geschweige denn, ihn zu fotografieren:

Die Anwesenheit einiger Sommergoldhähnchen (wie auch aufgeregter Tannenmeisen) deutet für den Kenner häufig auf die Anwesenheit des winzigen Sperlingskauzes hin:
Plötzlich sitzt er da, auf einem trockenen Fichtenast, genau im Lichtspot, und beäugt uns neugierig. Entfernung etwa 15 Meter.
Es bedurfte mehrerer Anläufe über Tage, bis so eine "Nahaufnahme" des kleinen Waldkoboldes, des SPERLINGSKAUZES, aus knapp 8 Metern gelang , noch dazu auf fotogenem flechtenbewachsenem Ast sitzend...
Einmal den kleinen Kerl im Flug zu erwischen, hatte meinen besonderen Ehrgeiz geweckt. Viele Versuche dazu gab naturgemäß nicht ...
Abfliegender Sperlingskauz, zu beachten die kompakte, rundliche Körperform mit den kurzen Flügelchen. Tele 600 mm, etwas gecroppt.
Flugaufnahme SPERLINGSKAUZ, durchaus eine fotografische Herausforderung. Faszinierend der Blick und die leuchtend gelbe Iris der nach vorne gerichteten Augen (binokulares, räumliches Sehen ermöglichend wie bei allen Eulen, dazu auch plastisches Hören)
Im Wald: mit Kanonen auf Spatzen, nein EULEN schießen ... :-)
Ein Teil unserer kleinen Gruppe stärkt sich beim sehr reichhaltigen Frühstück, nach Rückkkehr von der Morgenpirsch.
Samstag, 14. Juni 2025
Vom 29. Mai bis 4. Juni erlebte ich eine sehr abwechslungsreiche, länger schon gebuchte "Fotoreise", die mich nach SLOWENIEN führte. Unter fachkundiger, souveräner Führung von Heinz konnten wir, eine kleine Gruppe von Vogelnarren, unterschiedliche Fotoverstecke nutzen, aber auch in den tiefen Bergwäldern der Südalpen auf Eulenpirsch gehen.
Die erste Hälfte der Woche verbrachten wir in der Nähe von PTUJ, genauer gesagt nahe der Ortschaft Ormoz, in einer netten Pension, wo hauptsächlich Wanderer, Radler, Weinfreunde und Naturfotografen untergebracht waren. Die Landschaft erinnerte in weiten Teilen an die Toskana wie auch die Gegend um den südbadischen Kaiserstuhl bei Freiburg.

Absolute Highlights waren An- und Abflüge des Wiedehopfs, meist mit erbeuteren Maulwurfsgrillen an seiner (künstlichen) Bruthöhle
Nach langem Warten gelang für Bruchteile von Sekunden das ersehnte Bild des Wiedehopfs mit AUFGESTELLTER HAUBE!
Sogar ein KUCKUCK ließ sich ganz kurz vor dem Hide sehen, hier rufend
Ganz nah und mit genialem gelben Rapsfeld im Hintergrund: Junger Kuckuck vom letzten Jahr
Der abfliegende KUCKUCK erinnert entfernt an einen kleinen Falken oder Sperber. Unter dem Ansatz der Schwanzfedern ist die steife Antenne eines Senders zu erkennen.
Die andere Traumvogelart waren natürlich die farbenprächtigen BIENENFRESSER in Nähe eines steilen Wiesenhanges mit sandigen Abrissen. Noch waren sie nicht beim Brüten, dafür um so lebhafter mit Balz und einigen Kopulationen zu beobachten.

Im warmen Abendlicht bei der Gefiederpflege
Was gibt es Schöneres als diese Pracht eines "Paradiesvogels"??


Abflug des Männchens nach der Kopulation
Das letzte Bild rechts unten deutet bereits auf unser zweites Gebiet in den slowenischen Bergen nahe der österreichischen Grenze hin:
Ein HABICHTSKAUZ in der sehr seltenen dunklen MORPHE
Donnerstag, 12. Juni 2025
Am 25. Mai konnte ich an den Streuobsthängen im Vorbachtal ein Pärchen von Gartenrotschwänzchen (Phoenicurus phoenicurus) beim Füttern ihrer noch unselbständigen Jungen im Nistkasten fotografieren:
Das hübsche Männchen mit einer grünen Raupe und einer Kamelhalsfliege im Schnabel
Das Weibchen vor dem Einflugloch mit einer grünen Raupe
Das abfliegende Weibchen, sehr schön im Gegenlicht die Transparenz der Handschwingen
Die Aufnahme zeigt sehr schön das namensgebende orangerote Schwänzchen
Am 11. Juni sitzen die beiden flüggen Jungen ruhig und gut versteckt im Gebüsch und warten auf die vom Männchen herbeigebrachten Insekten und Spinnen:
Flügges junges Gartenrotschwänzchen
Auf der sehr artenreichen, "verwilderten" Streuobst-Hangwiese im Vorbachtal findet das Männchen noch genug Nahrungsangebot, hier mit einer Spinne im Schnabel
Flugstudie des männlichen Gartenrotschwänzchens