Freitag, 17. Februar 2017
Da sich einige Blog-Leser auch für Schildkröten interessieren, gibt es diese Woche nach rund 3 1/2 Monaten geschlossener Eisdecke auch hier die ersten Lebenszeichen.
Manche werden es noch von früheren Blog-Einträgen wissen: Ich halte in meinen Teichanlagen mittlerweile nur noch die Europäischen Arten Emys orbicularis (Europ. Sumpfschildkröte) und Mauremys rivulata (Balkan-Bachschildkröte).
Während erstere nun seit 30 Jahren ganzjährig im Teich verweilen und sämtliche auch sehr kalten Winter bestens überstehen konnten, ist es bei den Bachschildkröten herkunftsbedingt nicht ganz so selbstverständlich. Ihre Heimat sind die Balkan-Region und Teile der Türkei.
Vor 6 Jahren habe ich nun den Versuch mit europäischen rivulata-Nachzuchten gewagt, die Tiere ab ihrem 2. Lebensjahr draußen auch zu überwintern. Die Winter waren eher mild, und so konnte mit einer allmählichen Akklimatisierung gerechnet werden.
Seit Ende Oktober 2016 hatten wir nun aber eine ungewöhnlich lange geschlossene Eisdecke, und so begann ich sicherheitshalber vor 14 Tagen mit einer vorsichtigen Belüftung der Teiche, damit etwaige Faulgase entweichen und frischer Sauerstoff zugeführt werden konnte.
Die anfangs fast 20 cm starke Eisdecke schmolz nun immer mehr ab, und an den ersten wärmeren Tagen dieser Woche konnten die ersten beiden Mauremys rivulata und bis zu 5 Emys orbicularis foto-dokumentiert werden:
Dieses Tier sonnt sich quasi unter Wasser.
Im Flachwasser-Randbereich in 20 cm Tiefe
Die Augen sind klar, keine Erkältungszeichen, gute Wasserlage, keine Hautveränderungen,normales Verhalten, mit einem Wort: Top überwintert.
Wassertemperatur in 20 cm Tiefe am 13.02.2017 um 16.00 Uhr
Lufttemperatur am 13.02.2017 um 16.00 Uhr (auch im Schatten)
Genauere Informationen über die Situation der Überwinterung kann ich gerne per Mail oder telefonisch geben.
Nebenbei sei erwähnt, dass Schildkröten wechselwarme Tiere sind, und bei Niedrigtemperaturen ihren Stoffwechsel sehr weit herunterdrosseln können. Die Lungenatmung wird eingestellt. Die notwendige, wenn auch geringe Sauerstoffaufnahme erfolgt über die Darm- und Mundschleimhaut sowie in geringem Maße auch über die Haut.
Nachdem letzte Nacht die Temperaturen kaum unter +5°C gefallen sind und Regen fällt, könnten erste Amphibienwanderungen in begünstigten Gebieten einsetzen. So erwarte ich die nächsten Tage die ersten Grasfrösche. Heute Abend, 17.02., um 22.00 Uhr haben wir jetzt noch 4,7°C Lufttemperatur und leichten Niederschlag. Inzwischen tauen auch die übrigen nicht-belüfteten Teiche weiter ab.
Donnerstag, 16. Februar 2017
Bild des Tages:
Bei Sonnenuntergang: "Die letzte Hagebutte"
Samstag, 11. Februar 2017
Aufgrund erneut sehr frostiger Nächte bietet die Natur tiefe Einblicke ins Innere von Eisschollen und mir natürlich Raum für fantastische Interpretationen...
Vorangestellt sei der Erste Teil des Songtextes von Andre`Heller: "Die wahren Abenteuer sind im Kopf". Er hat es zuerst auf seinem Album ‚Abendland‘ von 1976 veröffentlicht und seitdem begleitet es mich wie ein Lebensmotto:
Anhören »»» Andre Heller - Die wahren Abenteuer sind im Kopf - YouTube
"Ich wär ein schlechter Kapitän,
die Meridiane sind mein Handwerk nicht.
Und trommelte auch der Regen in den Tropen
Neuguineas die Mangoblätter wund,
es heißt, am Ende aller Reisen weiß man doch »
wiederum die Erde rund.
Und Abendstern und Kleiner Bär
sind Feuer in der schwarzen Wiese über meinem Haus.
Die wahren Abenteuer sind im Kopf,
und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.
Die wahren Abenteuer sind im Kopf,
und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.
"Arktische Tiefen"
"Hemisphären-Geburt"
"Fadenspiel I"
"Scalare naturale"
"Ceratophyllum Blue"
"Fadenspiel II" oder: "Großstadt bei Nacht"
"Scalare Blue"
"Cancer pagurus"
Hier der mittlere Teil des o.g. Songtextes von Andre`Heller:
Der Maskenhändler mit der Blutmaschine,
der Detektiv der kühlen Worte,
das Saltorückwärts-Kind mit Bakelitperücke,
die Schmerzensdienerin des Hokusei,
Sie alle sind in meinem Kopf, und sind sie nicht
in meinem Kopf, dann sind sie nirgendwo.
Sie alle sind in meinem Kopf, und sind sie nicht
in meinem Kopf, dann sind sie nirgendwo.
"Ciconia"
"Cancer lucentis"
"Cristall I"
"Cristall II"
"Cristall III"
"Libelle I"
Und als Kontrapunkt:
"Libelle II" - eine Halluzination...
Letzter Teil des Songtextes von Andre`Heller:
Im Jahr der Insekten, dem Dreimonatsjahr,
gleitet von Ferne in die Nähe, bizarre,
gefräßige Architektur aus Stachel
und Zange, Schere und Lärm und stielt
die Schatten aus den Zweigen und dringt
in den Traum des Soldaten. Und die kleinen
Gebärden der Hasardeure werden wie Segel eingeholt.
Die wahren Abenteuer sind im Kopf, in meinem Kopf,
und sind sie nicht in meinem Kopf, dann sind sie nirgendwo.
Die wahren Abenteuer sind im Kopf, in deinem Kopf,
und sind sie nicht in deinem Kopf, dann suche sie.
Die wahren Abenteuer sind im Kopf, in euren Köpfen,
und sind sie nicht in euren Köpfen, dann suchet sie.
Die Wirklichkeit, die Wirklichkeit trägt wirklich ein
Forellenkleid und dreht sich stumm,
und dreht sich stumm nach anderen Wirklichkeiten um."
Eines meiner Lieblingslieder...mit viel Lebensphilosophie, wie ich finde.
"Der schlafende Riese"
"Ahorn-puzzle im Eis"
Abschließend noch ein Blick ins Archiv, für mich passend zu Thema und Jahreszeit:
Mehr Collagen auf der Startseite in "GALERIEN" unter der Rubrik "KREATIV": "Tiere, Geister & Dämonen" sowie "Neue Fantasien aus 2008"
Samstag, 4. Februar 2017
Was geblieben ist...im Eiskeller von Bächlingen. Gleiche Perspektive, gleicher Ort wie bei den vorangegangenen "Eis-Stalagmiten-Fotos" (s. 21. und 28.01.17)
"Jagst-Diamanten". Fotogene, dahin treibende Relikte der "Eiszeit"
Auf der Jagst bei Langenburg knarzt und knirscht es, dynamischer Eisgang. Nur noch wenige Eisplatten, begehbare schon gar nicht. . Der Fluss hat sich befreit...
"Platten-Tektonik"
Am Wehr von Oberregenbach.
Was vor einer Woche noch mit seinem Eispanzer als "Land-Art" empfunden werden konnte...heute nur noch ein schnödes Holzgeländer.
"Eisige Abstraktion"
Dienstag, 31. Januar 2017
Seit gestern überall Tauwetter, für´s erste scheint der frostige Wintermonat vorbei, und entsprechend soll das Thema "Jagst" vorerst abgeschlossen werden.
Die Natur hatte sich bei der "Jagstbegehung" am 26. Januar wieder mal als echte Künstlerin gezeigt. Diesmal war eher plakative Reduktion und Abstraktion angesagt:
"Y!-Chromosom"
"Galaxie"
"Embryo"
"Eisfeder"
"Eisige Hand"
"Schaumblasen-Eis"
"Versunken im Eis - Ahorn"
"Gefrostetes Pappelblatt"
"Biberwerk"
Am Ende der Exkursion fanden wir dann doch noch eine zoologische Sensation: Eine "urzeitliche Mumie" im Eis, gerade von der Sonne angetaut:
Das "Drachen-Fisch-Chamäleon", offenbar in bestem, fast lebensechtem Erhaltungszustand, der Wissenschaft bisher völlig unbekannt. Die vorsichtige Bergung (Kühlung!) ist momentan im Gange.
ff.