Montag, 27. März 2017
Am heutigen Montag den 27.03. war wieder mal eine größere Tour mit dem Mietwagen in die höchsten Regionen im Zentrum der Insel angesagt. Ich beginne mit den Berg"Giganten":
Mit 1414 m NN ist der Roque Bentayga nicht ganz so hoch wie der Roque Nublo rechts im Hintergrund. Im Profil fast wie ein Altar aussehend, war er bis zu ihrer Auslöschung durch die spanischen Eroberer eine bedeutende Kult- und Wohnstätte der Altcanarier. Natürlich bin ich nur bis zur Oberkante des Sockels gekommen, hier ist der steile Weg zu Ende und man kann noch einige Wohnhöhlen und andere historische Spuren vorfinden. Auch das kleine Museum ist sehenswert.
Neben Waffen, Gebrauchs- und Schmuckstücken wird auch dieser altcanarische Schädelabguß gezeigt.
Der Monolith des Roque Nublo (1813 m NN) aus der Ferne, im ungünstigen Mittagslicht. Letztes Jahr hatte ich ja diese fantastische Nebelstimmung. Später am Abend werden diese Berge noch einmal rot aufscheinen, siehe weiter unten.
Am Übergang der Trockenzone über die Kiefernwald- bis knapp zur subalpinen Zone fühlte ich mich wie in einem blühenden Steingarten. Es ist Frühjahr und nicht Winterbeginn wie beim letzten Besuch.





Mehr Impressionen von der heutigen Exkursion folgen in Kürze.
Das letzte Ziel heute war der größte Pinien-Nebelwald der Insel,...
...der Pinar de Tamadaba. Pinienwälder bedeckten früher große Flächen der Insel, durch den Raubbau blieben nur noch kleine Reste übrig, mit verheerenden Folgen für Klima und Grundwasser.
Nach nicht mal 30 Minuten Nebel haben die epiphytischen Bartflechten und vor allem die sehr langen Nadeln der Kanarischen Kiefern das Wasser aus dem Nebel "gekämmt", das nun trotz Sonnenschein zu Boden tropft. Unter der Nadelstreu ist es tatsächlich sehr feucht, wir haben etwa 14°C Lufttemperatur, kurz vorher bei Artenara am Berghang waren es noch 23°C.
Dass hier nun sogar ein kleines Gebirgsbächlein munter dahin plätschert, hat mich in Kenntnis der doch zumindest in der Südhälfte extrem trockenen Insel doch sehr überrascht.
Am Waldboden zwischen der Nadelstreu frisches Grün und wunderschöne Blüten. Da ich den "Pflanzenführer Kanaren" leider zuhause liegen ließ, kann ich die genauen Pflanzennamen erst später nachliefern.
Westlicher Kanaren-Turmfalke (Falko tinnunculus dacotiae) im Rüttelflug.
Blick aus der Vogelperspektive auf das Bergdorf Tejeda.
Eines der schönsten Dörfer am Rande der riesigen Caldera ist Artenara. Hier hat man vom Mirador de Miguel de Unamuno eine prächtige Sicht auf die Caldera und die großen Basalt-Monolithen:



Eingang zum Museum über die berühmten Höhlenwohnungen
Frisch hergerichtete Fassade einer der Höhlenwohnungen, die ganzjährig konstant bei 18-20°C zum Wohnen angenehm temperiert sind.
Pittoresk und praktisch, diese Cuevas.
Draco (Drachenbaum) und Ginster mit Straßenlaterne und Aussicht in Artenara
Hühnervolk und Truthahn am Straßenrand...

Im Schauspiel des warmen Abendlichtes zunächst ein illustres Wachäuschen, dann ...
...ein schöner Rückblick auf den Roque Bentayga, und...
...den Roque Nublo, als wäre er ein Spielzeugfelsen auf dem Bergkamm.
Weiter geht die fast zweistündige kurvenreiche Heimfahrt über eine schmale Straße, Serpentinen und Haarnadelkurven ohne Ende, wobei es üblich ist, vor den engsten Kurven das Hup-Signal zu betätigen. Mir macht dieses ständige Kurbeln aber Spaß, gerade im Dunkeln,wo man den Gegenverkehr oft etwas früher am Lichtschein ahnen kann, und zunächst über La Aldea an der Südwestküste, und dann endlich via Autobahn führt das letzte kleine Stück bis Meloneras.
Am Mittwoch geht es dann erneut auf Erkundungsfahrt und zwar in den feuchteren Norden und Norwesten der Insel. Hauptziel: Der letzte Lorbeerwald Los Tilos bei Moya.
Freitag, 24. März 2017
Viele Eindrücke, Motive und Fotos -die erste Woche. Aus technischen Gründen kann ich im Moment leider nur wenige davon zeigen und strukturiere deshalb die Themen vorläufig nicht wie gewohnt. Viel Spaß dennoch am kleinen "Kaleidoskop":
Der Atlantik heute morgen zeigt sich lebhaft.
Auf der Fahrt von Mogan im Inselwesten rauf auf den Pass "San Antonio" in fast 1000 m NN.
Unterwegs verschiedene Vegetationszonen, hier die der Kanarischen Kiefern, deren Rinde dank hohen Harzgehaltes und der vielen Schichten die häufigen Brände überstehen, und die aus dem Stamm neu austreiben können:

Verkohlt, aber nicht tot.
Junger Stamm-Neuaustrieb aus verkokelter Rinde.
Blühende Kanaren-Kiefern (Pinus canariensis)
Von der Passhöhe bietet sich ein schöner Blick hinunter auf den Stausee...
..."Embalse del Mulato". Die künstlichen Stauseen in den meisten Barrancos sind extrem wichtig für die Wasserversorgung. Es gibt auf GC so gut wie keine permanenten Fließgewässer. Die Landwirtschaft ist der größte Wasserzehrer noch weit vor dem Tourismus.
Blühende Wiesen oberhalb des Stausee. Frühling.
Veränderliche Krabbenspinne mit erbeuteter Biene
"Alpenglühen" an den vulkanischen Felswänden bei Mogan, Ortszeit etwa 19.10 Uhr, das Farbenspiel dauert nur wenige Minuten an.

Ein letzter Sonnenstrahl fällt auf eine Euphorbien-Gruppe.
Beim Faro von Maspalomas: Nicht Picasso ist wiederauferstanden, aber "Rico" versteht sich durchaus auf stimmungsvolle Ölgemälde.
Ein paar Schritte weiter unüberhörbar an der Lagune El Charco in einer Kanarischen Dattelpalme:
Mönchssittich (Myiopsitta monachus)beim Nestbau. In sechs europ. Ländern mittlerweile eingebürgert.
"Menage a trois".Einzige Papageienart, die nicht in Höhlen, sondern in Nestern aus Zweigen brütet. Pro Kammer in diesem Nest wohnt je ein Paar. Ganz ohne lautes Gezank geht es allerdings in dieser Kommune nur selten zu. Aufnahmen aus ca 6 m Entfernung mit 840 mm an einer Lumix G81.
Und zuletzt einige Highlights vom gestrigen Besuch im "Palmitos Parque":
Kaffern-Hornrabe (Bucorvus leadbeateri): Traumhafte Wimpern!
Ich hoffe, bald klappt es wieder mit vielen neuen Bildern.
Graupapagei (Psittacus erithacus)putzt sein Gefieder.
Freilebend an verschiedenen Wasserstellen im Park: Kanarische Gebirgsstelze (Motacilla cinerea canariensis), mit erbeuteter Eintagsfliege. Wunderschöne Farbharmonie. Wiederum mit 840 mm an der G81.
Iberischer Wasserfrosch (Rana perezi)
Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), Männchen (bei Interesse vergl.auch meine GC-Libellen-Fotos vom Dezember).
Detail: Zahnreihe des Brillenkaimans (Caiman crocodilus). Damit verlassen wir den Park.
Diesmal fanden sich in vielen Habitaten der Insel Kanarische Rieseneidechsen (G. stehlini):
Jungtier (ca 16 cm Gesamtlänge, noch mit Streifenzeichnung) auf abgestorbenem Palmenblatt beim vormittäglichen Sonnenbad.
Gallotia stehlini, subadult (fast erwachsen)
Adultes sehr großes Männchen. Jetzt im Frühjahr mit deutlich intensiveren Farben als zuletzt im Dezember.
Zum Vergleich:
Ein fast 60 cm langes, dominantes Männchen auf den Atlantikkieseln beim Faro:
Gestreifter Kanarenskink (Chalcides sexlineatus), nur durch das Tele (840 mm) herausgelöst, ansonsten mit rund 17 cm klein und erstaunlich gut getarnt. Ich musste dieses Juwel lange suchen.
Dienstag, 21. März 2017
Nach dem Regenschauer regten die verschiedenen Palmenarten mit ihren halb-trockenen Rindenstrukturen ein erstes kleines Fotoprojekt an, Strukturen, die die Fantasie beflügeln.




"Krokodil-Saurier" - petrified Wood






Und glücklicherweise hat sich der Biber hier auf den Kanaren noch nicht "künstlerisch" betätigt...
Dienstag, 21. März 2017
Am 19.03.2017 früh morgens um 05.55 Uhr startete "SUNEXPRESS" in Richtung Gran Canaria, diesmal sollte -nach dem Winterbesuch- der Inselfrühling einen neuen Akzent setzen.
Nach gut vier Stunden, kurz vor dem Ziel, häufen sich eindrucksvolle Cumulus-Quellwolken.Bald darauf ging ein heftiger Regenschauer bei tiefschwarzem Himmel nebst Blitz und Donner über der Hotelanlage nieder. Die Insel leidet permanent unter akutem Wassermangel, nicht zuletzt durch Landwirtschaft und Tourismus.
Die Palmenblätter bekommen frischen Glanz.
Palmenblüte mit Regentropfen
Roter Hibiskus
Regennasse Euphorbien mit klaren Farbkontrasten
Blühende Washingtonia-Palme im Spotlicht
Herrlicher Sonnenuntergang am ersten Abend.
Donnerstag, 16. März 2017
Nach einem kurzen Blick in die sonnenglänzenden Weinberge...

...wollte ich nach Erdkröten in den umliegenden Stauseen suchen. Leider gab es weder Kröten noch Laichschnüre, und auch an den altbekannten Grasfrosch-Massen-Laichplätzen fanden sich nur sehr wenige Laichballen:
Hoffentlich kein dauerhafter Trend.
Dafür konnte ich eine enorme Zunahme von Biber-Aktivitäten feststellen. Ihre Nagespuren sind beeindruckend, man könnte sie mit Fantasie auch als "BIBER-KUNST" betrachten. An fast allen stehenden und fließenden Gewässern im Taubergrund sind sie inzwischen wieder heimisch geworden.In jedem Falle verändert der Biber (Castor faber) die Landschaft, was hoffentlich eines Tages auch den Amphibien zu Gute kommen wird.









Und so hinterlässt der Mensch seine "Holzkunstwerke" im Gewässer...
Am Rande im feuchten Unterholz beobachtet und weit ästhetischer:
Fruchtkörper eines Schleimpilzes
Heute im Einsatz: Lumix GX8 mit adaptiertem Sigma Makro 2,8/180 mm O.I.S. (Bild), außerdem mit 30er Makro. Dazu erstmals eine Panasonic Bridge FZ 1000 mit 1Zoll-Sensor.
Der nächste Blog dürfte in wenigen Tagen vom frühlingshaften Gran Canaria kommen...bin gespannt.