Freitag, 3. August 2018
Eine "ruppige" Paarung bei Europäischen Sumpfschildkröten [Captive]. Das Weibchen (Vordergrund) versucht, zum Luftholen an´s Ufer zu gelangen. Dabei wird es vom Männchen, das von Hornkraut bedeckt ist, nach hinten gewuchtet, mit Scheinbissen attackiert, damit es den Kopf einzieht, und anschließend unter Wasser gedrückt, um es quasi zu "fixieren". Tödliche Unfälle sind dabei nicht ausgeschlossen. Wichtig in Teichanlagen sind daher griffige Uferzonen.
Mittwoch, 1. August 2018
Symbole der Sonne
Sonnengereift
Seit Tagen liegen die Tagesttemperaturen bei 38,5°C, stellenweise über 40°C im Schatten. Vor Mitternacht kühlt es kaum unter 24°C ab = Tropennächte. Die Sonne strahlt unerbittlich auf Deutschland herab. Von kurzen, lokalen Gewitterschauern abgesehen, kein Regen in Sicht. Wahrscheinlich der trockenste und heißeste Sommer seit 2003. Bad Mergentheim stellte am 31.07.2018 mit 38,3°C den Hitzerekord für Baden-Württemberg auf.
Trockenzeiten:
Ampfer-Früchte vor letztem Getreidefeld
Kamille, Schachbrett, Getreide
Baumschwamm an einer alten Eiche
Efeu - Dürreopfer
Pervers und sinnlos: Trotz Feinstaubdiskussion - ein Staubbläser ohne Atemschutz vor dem Frankenstadion in Nürnberg
Kontrast:
Blaugrüne Prachtlibelle (C. virgo) am Vorbach
"Gefangen im Netz"
Mittwoch, 25. Juli 2018
Wieder mal an einem fränkischen Fischteich bei Rothenburg heute Vormittag:
Große Königslibelle (Anax imperator) -Weibchen bei der Eiablage an einem abgestorbenen Rohrkolben-Halm.
Immer wieder eine Schönheit mit "gläsernen" Schwingen: Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
Geschlechtsreifes Weibchen der Blutroten Heidelibelle (S. sanguineum)
Paarungsrad der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum). Aufgrund dieser Seitenansicht kann sie aber nicht mit letzer Sicherheit von der sehr ähnlichen Großen Heidelibelle (S. striolatum) unterschieden werden, die ebenfalls den gelben Strich an den Beinen hat.
Am Freitag, 27. Juli bestand (leider im Zeitraum ziemlich greller Mittagssonne) die Möglichkeit, im Stadtgebiet von Nürnberg, an den Dutzendteich-Weihern, nach Libellen zu suchen. Eine große Anzahl von Heidelibellen waren eifrig beim Eierlegen in den feuchten Uferbereichen. Dabei sind die entsprechenden Flugaufnahmen fotografisch eine veritable Herausforderung.
Tandemflug der Gemeinen Heidelibelle (S. vulgatum). Die senkrecht abstehende Legescheide des Weibchens macht die Artbestimmung in diesem Falle eindeutig.
Die Fokussierung auf das Hinterleibsende des Weibchens zeigt bei genauem Hinsehen das (mit etwas Flüssigkeit) austretende Ei, welches zu Boden geworfen wird.
Das schnelle vertikale Wippen lässt sich oft nur durch Vorfokussieren auf den erwarteten Schärfepunkt und sehr kurze Belichtungszeiten erfassen. Die fast trockengefallenen, teils halbfeuchten Teichböden bieten ein geeignetes Substrat für die Eier.
Fast senkrecht scheint (!) das Paar in der Luft zu stehen, in Wahrheit ist es jedoch ein sehr kurzes Innehalten während schneller Bewegung.
Sollte ich erwähnen, dass heute innerhalb von drei, vier Stunden exakt 4320 Bilder entstanden (...), was bedeutet, dass die Ausschussquote bei kritischer Betrachtung doch sehr hoch ist?
Doch was ist das, dieser Vogel kommt mir bekannt vor, Montenegro lässt grüßen?!
Zu meinem Erstaunen konnte ich in Nähe des Kleinen Dutzendteiches einen Rallenreiher (Ardeola ralloides, m.) im Prachtkleid beobachten. "Beim Rückzug in die Brutgebiete im April und Mai fliegen einige Tiere weiter in nördliche Richtung bis in den Nordseeraum. (Siehe: Zugprolongation) So können Rallenreiher bis in den späten Sommer in Mitteleuropa beobachtet werden." (Aus Wikipedia). Theoretisch könnte es sich aber auch um einen "escape" aus menschlicher Haltung handeln.
Die Graugans tut bei der großen Hitze genau das Richtige: BADEN!
Reiherente (Aythya fuligula) mit halbwüchsigen Jungen
Am nächsten Tag bei einem Ausflug in die etwas kühleren Wälder in unserer Umgebung:
Russischer Bär, auch Spanische Flagge genannt, (Euplagia quadripunctaria), an den Blüten vom Wasserdost, im Moment an einigen geeigneten Stellen, auch an Buddleias, regelmäßig anzutreffen. V.a. im Flug leuchten die hinteren Flügel signalartig leuchtend orange.
Im Ruhezustand dagegen ergibt sich ein charakteristisches (somatolytisches) Strahlenmuster. Vielleicht wird die Aufmerksamkeit eines Vogels auf das hintere Körperende gelenkt? Das plötzliche Aufklappen dürfte potentielle Fressfeinde abschrecken.
Am Waldweiher:
Kopulierendes Paar des Kaisermantel-Falters. Viele Exemplare sind zur Zeit schon stark ramponiert. Am Ende zählt nur noch die Arterhaltung.
Weibliche Kreuzspinne (Araneus diadematus) lauert im Netz auf Beute, u.a. vorbeifliegende Kleinlibellen.
Diese kleine Spinne ist das zugehörige Männchen, welches das Weibchen permanent umwirbt, u.a. durch Vibrationssignale am Netzfaden.
Momentan an naturnahen Gewässern fast omnipräsent und ins Auge fallend: Blutrote Heidelibelle (S. sanguineum, m.)
Sich paarende Hufeisen-Azurjungfern (C. puella) auf einem Erlenzweig. Ihre Lebenserwartung beträgt ganze vier Wochen.
Zuhause noch der tägliche "Foto-Blick" auf die Schildkröten-Anlage:
Europäische Sumpfschildkröte beim Sonnen im Flachwasser. Um die Mittagszeit verlassen die meisten Individuen die derzeitigen extrem heißen Sonnenplätze und suchen das Wasser auf.
Studie der stets wachsamen West-Balkan-Bachschildkröte (Mauremys rivulata)
Unfreiwillige Kletterpartie in den Schwertlilien. (M.r.) . Von beiden Schildkröten-Arten erwarte ich demnächst Nachwuchs.
Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) legt seine Eier am bemoosten Teichufer ab.
Freitag, 20. Juli 2018
An den Weihern pulsiert das Leben, und ich bin viele Stunden täglich draußen. Wenig Zeit für Laptop-Abende.... Ein paar zeigenswerte Fotos kann ich aber schon mal vorweisen. Die ersten frisch von heute Vormittag.
Neue Waldbilder vom 22.07. sind ganz unten zu finden!
Unter Fröschen:
Teichfrosch-Duo (Pelophylax kl. esculenta). Nach etwa einer Stunde des fast reglosen Ausharrens akzeptieren die Frösche meine Anwesenheit und ich kann mich sogar aufrichten und den Standort verändern. Einige kommen neugierig bis an meine Stiefel heran. Trick: Das Quaken der Frösche imitieren...
Nahaufnahme: Teichfrosch lugt hinter Grünpflanzen hervor.
Spiegelportrait aus 1,1 Metern Entfernung.
"Perfekte Symmetrie"
"Making of": Mit Gummistiefeln im Sumpf stehend. Kamera knapp über der Wasseroberfläche gehalten, Monitor ausgeklappt. Schnaken und Bremsen haben ein wehrloses Opfer (also mich). Technik: Lumix G9, jpeg "out of Cam", nicht weiter bearbeitet, kein Ausschnitt. Leica 2,8/280 mm (mit Konverter 1,4x). Alles freihand.
"Aus sicherem Blickwinkel"
Einzelne Männchen erreichen die Größe einer starken Faust.
Laubfrösche (Hyla arborea) gehören zu den kletternden Froscharten, sie sonnen sich gerne auf Himbeerblättern...
... oder an Schilfhalmen. Die kompakte Körperhaltung und eine spezielle Hautoberfläche verringern den Feuchtigkeitsverlust. Ihre Haftscheiben an Finger- und Zehenenden machen das Klettern auch an Glasscheiben problemlos möglich.
"Etwas Sonne, etwas Schatten - die Mischung macht´s".
Mit einem Satz in den Blutweiderich, Jungfrosch. Leider ist auch der früher so häufige Laubfrosch recht selten geworden. Die vier abgelichteten Exemplare konnten wir an einem sehr stillen Waldweiher bei Dinkelsbühl beobachten.
Ein Blick nach oben: Ebereschen-Früchte bei fast transparenten Lichtverhältnissen
Feder mit Morgentau (Höckerschwan)
Auf vielen der Weiher hielten sich Höckerschwäne, Cygnus olor, auf, meist paarweise.
Im selben Habitat auch viele Libellen in verschiedenen Arten. Eine kleine Auswahl:
(Vermutlich) Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum, M.). Die Beine sind schwarz mit gelbem Längsstrich.
Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum, m.) auf Sitzwarte. Beine schwarz, Hinterleib keulig verdickt. Gleich wird sie erneut starten, um Kleininsekten im Fluge zu erjagen.
Bei großer Hitze -wie hier um die Mittagszeit- wird die sog. "Obeliskenstellung" eingenommen, um weniger Hitze zu absorbieren. Hier im Bild auf einer Vogel-Wicke (Vicia cracca)
Tandem-Pärchen der Blutroten Heidelibelle bei der Eiablage, typischerweise über der bodenfeuchten Ufervegetation. Dabei wippt das Pärchen in schneller Folge vertikal auf und ab. Aus der Legeöffnung des Weibchens sieht man ein weißliches Ei austreten. Die Tagesration besteht aus 150-300 Eiern, die innerhalb weniger Minuten abgeworfen werden.
Wir sind noch immer im gleichen Gebiet extensiv bewirtschfteter Fischteiche am Waldrand. Mindestens ein halbes Dutzend männliche Feuerlibellen (Crocothemis erythraea) zogen den Blick durch ihre signalrote Färbung auf sich. Die ursprünglich südliche Feuerlibelle erweitert ihr Areal derzeit nach Mittel- bis sogar Nordeuropa weiter. Indikatoren für den Klimawandel?! Heute wurden für Nordskandinavien Hitzerekorde gemeldet, und in Schweden brennen die Wälder. Zufall?
Im Vergleich zur Feuerlibelle wirkt die dezent, aber hübsch gefärbte Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas, m., oder doch auch L. sponsa?) eher unauffällig. Unwiderstehlich aber die blauen Augen...
Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa, m.) ist der o.g. sehr ähnlich. Ich hoffe, ich liege mit der etwas kniffligen Artbestimmung richtig.
Das herzförmige Paarungsrad der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) ist um die Mittagszeit häufig zu sehen.
Namensgebend für diese Art ist das schwarze "Hufeisen" (Pfeil) auf dem 2. Hinterleibssegment des Männchens.
Fotografisch erschwerend ist oft der Wind, der die dünnen Halme bewegt. Hier kann ein schneller Verfolgungs-AF (AF-C) helfen. Zudem ist auf eine möglichst exakte, parallele Ausrichtung des Motivs zur Sensorebene zu achten.
Blick senkrecht von oben auf eine Wespen- oder Zebraspinne (Argiope bruennichi) in ihrem Netz
Ein ähnliches Färbungsmuster, evtl. zur Imitation von Wespen, weist diese Gemeine Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus) - www.natur-in-nrw.de auf. Sie kommt als Beute für die Zebraspinne und auch für die Großlibellen in Betracht.
Nachtrag vom 21.Juli 2018: Endlich Niederschlag, wenn auch nur ein bisschen Nieselregen.
Ein Regentropfen bildet konzentrische Ringe auf der Oberfläche. Ein Wasserläufer wartet auf ruhigere Zeiten...
Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) bei der Eiablage (Gartenteich, abends)
Und weil es zu den Spiegelportraits so gut passt: Europäische Sumpfschildkröte (Captive, junges Nachzuchttier).
(Lumix G9 mit Zuiko 2,8/40-150+1,4xTK. f 4.0, Daten: 1/250 sec, ISO 320, jpeg direkt aus der Kamera, etwas beschnitten, leicht grünreduziert)
Nachgang: Heute im Wald (nach dem Regen). Zurück in Hohenlohe:
Ein auffälliger Baumschwamm (...) hat die Grashalme umwachsen.
Am Froschtümpel: Blutweiderichblüte
Bittersüßer Nachtschatten - Zartheit pur
Wald-Storchschnabel - reine Poesie
Regennasser Aronstab
Kastanienblatt
Mehr Bilder vom Tage folgen.
Freitag, 13. Juli 2018
Ein ganzer Tag stand zur Verfügung, um einige der vielen idyllischen Fischteiche und Weiher im westlichen Mittelfranken aufzusuchen. Nicht nur Libellen standen an diesem sonnigen Tag im Blickpunkt.
Eintauchen in das Universum des Wasserdschungels
Auf Augenhöhe: Teichfrosch-Portrait (Pelophylax kl. esculenta)
"Reflexe"
Noch ein Portrait des Teichfrosches
Am Ufer: Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum, m.) auf Sitzwarte
Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum, m.), immatures, unausgefärbtes Männchen.
Zum Vergleich: Blutrote Heidelibelle (S. s.), ausgefärbtes Männchen auf Ansitzplatz
Im Schilfgürtel: Paarungsrad der Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes): Das Weibchen nimmt die Spermien des Männchens auf. Starkes Gegenlicht.
Paarungsrad der Hufeisen-Azurjungfer
Glänzende Binsenjungfer (Lestes dryas) - Tandem bei der Eiablage an einer Segge
"Luftabwehr": Gebänderte Prachtlibellen (Calopteryx splendens, m.) im Bereich des Mönchs. Ein Minimum an Strömung scheint den Ansprüchen zu genügen.
Beim schnellen Flügelklappen werden kurzzeitig die herrlichen Blautöne sichtbar. (Rückenansicht)
Saisonale Beweidung der angrenzenden Heidelandschaft durch Schafe. Zwillingsgeburt vom heutigen Tage. (Feuchtwangen, Kaltenbronner Weiher)
Kreisender Schwarzmilan (Milvus migrans)
Alle bisherigen Bilder im Landkreis Ansbach aufgenommen. Mehr in Kürze.